01.06.2008

Internationales Turnier für Damensattel in Polen, Pfingsten 2008

Pfingsten 2008 bin ich einer Einladung von Andrzej Salacki zu einem internationalen Turnier in die Reitanlage „Lewada“ in Südpolen gefolgt. Dieses Turnier hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, nicht nur weil ich in der Gesamtwertung einen 3. Platz, einen 1. Platz für die größte Eleganz und den Präsentationsstil und auch noch einen Sonderpreis des polnischen Parlamentes bekam, nein, es war einfach alles Klasse. Die Menschen, das Umfeld, die Verpflegung, das tolle Wetter, niemand störte sich an meinem grausigen Englisch – alles passte und machte vom ersten bis zum letzten Augenblick Spaß!

Danke Bettina Keil, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast! Als ich Donnerstag vor Pfingsten nach 6 stündiger Fahrt ankam, ohne Probleme alles fand und Daniel Karpinski und das Ehepaar Salacki uns sehr nett empfangen hatten, ging es an die Pferdesuche für das Turnier. Von 4 Pferden standen letztlich nur 2 zur Verfügung. Eine kleine Stute, die eigentlich von der Größe her ganz gut für mich zu passen schien, mit der ich aber gar nicht warm wurde und ein riesiger Hengst (Stockmaß 1.80m), dem erstens mein Sattel so leidlich passte und der mich irgendwie sofort ins Herz geschlossen hatte. Noch nie saß ich auf einem solchen Koloss, der auch vorher nur ein oder zweimal einen Damensattel getragen hatte. Kaum jemand konnte diesen Hengst aufzäumen, nicht wegen der Größe, sondern er wählte die Personen, die es durften! Da hatte ich wohl echt Glück! Er wurde mit jedem Reiten besser und lernte schnell. Meine Kür, die ich auf meinem handlichen Cory (1.63m) auf einem 20x40 Viereck einstudiert hatte, passte auf einem 20x60 Viereck genau. Zwei zusammengefügte Instrumentalstücke aus dem Phantom der Oper waren genau richtig. Die raumgreifenden Bewegungen des Pferdes stimmten zur opulenten Musik und brachten uns viel Beifall.Die Pflichtaufgabe am Samstag hatte ich durch einen Übersetzungsfehler falsch einstudiert und merkte es bei der Teilnehmerin vor mir. Zum Glück musste ich nur im Kopf eine Volte gegen einen Zirkel tauschen! Mein Hengst war die Ruhe selbst und auch ich war zur Abwechslung mal nicht aufgeregt. Allerdings das Warten auf die Siegerehrung nach der Kür brachte meinen Hengst doch ein wenig aus der Fassung, waren doch von den anderen Prüfungen viele gut riechende Stuten um uns, aber wir haben alles gut überstanden und konnten die Preise stolz und dankbar entgegen nehmen. Zu meiner Überraschung gab es wirklich „damenspezifische“ Preise, eine wunderschöne Kette und Ohrringe!
Dank und Lob an die Veranstalter!

Dr. Martina Reide